Pfandbons finanzieren letzte Wünsche Sterbender
Kurz vor Weihnachten hatte Dirk Scheuner eine Spendenbox in seinem EDEKA-Center in Bad Gandersheim aufgestellt. Kunden konnten dort ihre Pfandbons einwerfen und für das ASB-Projekt „Wünschewagen- letzte Wünsche wagen“ spenden. Knapp sieben Monate später ist eine beachtliche Summe von 1.075 Euro zusammengekommen. Das Geld hat der EDEKA-Geschäftsführer jetzt dem Wünschewagen-Team überreicht.
„Es ist ganz erstaunlich, dass bereits mit kleinen Beträgen – eingeworfen wurden Pfandbons zwischen 15 Cent und 15 Euro – etwas so Großes unterstützt werden kann. Ich bedanken mich herzlich bei meinen Kunden, dass sie sich von dem Projekt haben begeistern lassen, gespendet haben", sagte der sichtlich gerührte Scheuner bei der Übergabe. Denn das mit dem Ehrenamtsprojekt des niedersächsischen Samariter-Landesverbandes letzte Wünsche Sterbenskranker möglich gemacht werden können, hat der Geschäftsführer bereits selbst erlebt: Der Sohn einer seiner Mitarbeiterinnen ist an Krebs erkrankt. Ihn, den riesigen Werder-Bremen-Fan, haben die ASB-Wunscherfüller zu einem Fußballspiel seiner Lieblingskicker gebracht.
Auf Wunsch-Wegen zum Sehnsuchtsort
Den speziell auf die besonderen Bedürfnisse Schwerstkranker eingerichteten Wagen gibt es in Niedersachsen seit November 2017. Stationiert ist das Fahrzeug beim ASB in Hannover. Wunschanfragen für „Reisen" an einen letzten Sehnsuchtsort kommen von Verwandten, Freunden und von Hospizen, wo viele der Fahrgäste leben. „Bis heute haben wir bereits weit über 50 letzte Wünsche erfüllen können", sagt Wünschewagen-Koordinator Nermin Besic. Diese führten unter anderem an den Hamburger Hafen, in den Harz, zur Hochzeit der Enkelin und an den Timmendorfer Strand. Das Projekt finanziert sich allein durch Spenden und ASB-Mitgliedsbeiträge. Im Schnitt kostet eine Wunschfahrt um die 700 Euro – der Reisende selbst und eine ihm vertraute Begleitung muss für seinen letzten Wunsch-Weg nichts bezahlen. (Julia-Marie Meisenburg)
Nicole Nolte
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