Realistische Unfalldarstellung
Übungsszenarien vom Rettungsdienst und den Schnell-Einsatz-Gruppen (SEGn) sollen so realistisch wie möglich nachgestellt werden, um möglichst gut auf richtige Unfall- und Katastrophensituationen vorbereitet zu sein. Damit dies besonders geschieht, sollen auch die Laiendarsteller-Opfer realistisch wirken. Hier kommt die Realistische Unfalldarstellung, kurz RUD, ins Spiel. Wunden und Verletzungen werden geschminkt und plastisch dargestellt.
Kerstin Kerl, Ansprechpartnerin für die RUD bei der SEG des Arbeiter-Samariter-Bundes in Bad Lauterberg, erklärt uns, wie das geschieht. „Für ein Brandopfer, das schwere Verbrennung erlitt, benötigen wir etwa eine Stunde in der ‚Maske‘. Mehrere Schichten Latex müssen aufgetragen und immer wieder getrocknet und anschließend geschminkt werden.“ Sie führt fort, wie sie zum Thema RUD gekommen ist. „Ich bin mit 15 oder 16 Jahren zur RUD gekommen. Im Laufe der Jahre habe ich mir dann abgeguckt, wie geschminkt wird, mir die Techniken angeeignet und diese immer weiter verfeinert.“ Neben der Selbstaneignung der Techniken, gibt es aber auch spezielle RUD-Lehrgänge, bei denen verschiedene Schminktechniken erlernt werden können.
Nahezu die meisten Verletzungen und Erkranken wie ein Schock, Knochenbrüche, Wunden mit viel Blut oder auch ein Herzinfarkt können durch die RUD dargestellt werden. Neben der Maske zählt für die Darsteller aber auch eine möglichst realistische Darstellung der Opferrolle, so ist es durchaus wichtig auch mal zu schreien oder sich von den vermeintlichen Schmerzen zu winden. „Solche Übungen sind für alle Beteiligten viel intensiver, als Übungen mit Puppen oder Menschen, die einen Zettel auf ihrer Verletzung mit einer Beschreibung derer kleben haben.“ Kerstin Kerl erzählt, dass jede/r Interessierte Darsteller:in für die RUD werden kann, man muss nicht zwangsläufig im Rettungsdienst tätig sein. „Die Darsteller brauchen nur Lust zum Schauspielern. Allerdings ist aus versicherungstechnischen Gründen eine Mitgliedschaft im ASB Voraussetzung. Wir freuen uns immer über neue Leute in unserer Gruppe. Derzeit sind wir 11 Personen in Bad Lauterberg.“
Sie haben Lust mehr über die RUD zu erfahren oder selbst Teil davon zu sein? Schicken Sie gerne eine E-Mail an:
Wir freuen uns!
Fotos: ASB RV Leine-Harz-Solling